Castello di Querceto bei Greve in Chianti, Toskana, ist eine von mehreren Burgen in Italien, die diesen Namen tragen (manchmal auch Castello di Quercetto). Der Name leitet sich von dem lateinischen "quercetum" ab, was soviel bedeutet wie Eichenhain oder Eichenwald ("la quercia" heißt auf italienisch "die Eiche"). Castello di Querceto nahm einst eine strategisch wichtige Verteidigungsposition ein und stand ganz in der Nähe der Via Cassia Imperiale, einer der im Jahre 123 vor Chr. unter Kaiser Hadrian gebauten römischen Hauptstraßen. Heute erstrecken sich die Weinberge und Olivenhaine des zum landwirtschaftlichen Betrieb umfunktionierten Anwesens das ganze Dudda-Tal entlang - von Passo del Sugame und, hinter Dudda, weiter in Richtung Lucolena und Monte San Michele. Die Burg stammt aus der Zeit der Langobarden und hat heute noch den mittelalterlichen Grundriss sowie einen Wachturm in der Mitte der mit einem welfischen Zinnenkranz gekrönten Fassade. Das heutige Castello di Querceto wurde im 16. Jahrhundert erbaut, nachdem das ursprüngliche Gebäude in einem der gegen Ende des 15. Jahrhunderts so zahlreichen regionalen Kriege geplündert und schließlich niedergebrannt worden war. Selbst die Häuser in der Umgebung der Burg und ihre Grenzmauern wurden niedergerissen. Nur die das Tal überblickende Mauer blieb erhalten und dient heute noch als wichtige Stützmauer des neuen Gebäudes. Während des Wiederaufbaus befand sich die Burg im Besitz der Familie Canigiani, bevor sie später von der Familie Pitti erworben wurde und lange Jahre als deren Landsitz fungierte.
Anna Maria Baldini |
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