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Schlösser im ChiantigebietDie Straße der Burgen |
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Gaiole, Barbischio, Capannelle, Cancelli, Castello di Montegrossi,
Badia a Coltibuono |
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Gaiole wird bereits seit dem 11. Jahrhundert in den Dokumenten von Badia a Coltibuono und dem Florentiner Staatsarchiv als bedeutendes Marktzentrum der Region erwähnt. Selbst im Archiv von Siena lagern zwei Verträge über den Verkauf von Rindern, die 1292 zwischen den Bewohnern von Cacchiano und Tornano ausgehandelt und mit „in foro de Gaiole" unterzeichnet wurden. Heute erstreckt sich das Dorf Gaiole entlang der Talsohle und wird vom Gebirgsbach Masselone in zwei Dorfseiten unterteilt, die durch zahlreiche große und kleine Brücken verbunden sind. Einige mittelalterliche Gebäude am oberen Dorfende zeugen auch heute noch von seiner Vergangenheit; darunter ein steinerner Turm, der wahrscheinlich früher als Mühle genutzt wurde. |
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Barbischio von Gaiole aus gesehen |
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Vom Südende der Stadt führt eine links vom Gebirgsbach Masselone verlaufende Straße ins Dorf Barbischio, das man von dort aus bereits sehen kann. Das Dorf bietet einen äußerst malerischen Anblick. Seine kleinen Häuser wurden alle rings um einen alten Turm auf einer Hügelspitze errichtet, der das Dorf regelrecht zu überragen scheint. Dieser Ort wird bereits seit dem Jahre 1010 ausführlich in den Landkarten der Abtei von Coltibuono dokumentiert, als er in den Besitz der Abtei überging, die seinerzeit wiederum der Ricasoli-Familie gehörte. Ab 1086, als es in den Besitz der Florentiner Abtei Cassinesi überging, war es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Burg. Sie hielten das Dorf in ihrem Besitz, bis es Frederick II. in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts an die Guidi-Familie aus Battifolle übergab. In der Mitte des nächsten Jahrhunderts erhoben sich die Einwohner gegen die Missregierung unter Graf Guido von Battifolle und baten die Florentinische Republik um eine Übernahme der Burg, die sie jedoch an den Graf zurückgaben, da dieser bereits umfangreiche Dienste für Florenz erbracht hatte. Später ging Barbischio in den Besitz der Ricasoli-Familie über, blieb jedoch fortan stets unter florentinischer Hoheit; ausgenommen die kurze Zeit der Besetzung durch die Aragonesen im Jahr 1478. Die erhalten gebliebenen Teile der Burg sind die Ruinen eines hohen steinernen Turms, der durch unter dem Gesichtspunkt moderner Restaurierungsmethoden primitive, aber dennoch ausreichende Maßnahmen restauriert und dadurch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte.
Wenn Sie vom Zentrum Gaioles der ostwärts verlaufenden ungepflasterten Straße folgen, gelangen Sie nach einem kurzen Anstieg nach Le Capanelle, einem ehemaligen Bauernhaus, dass inzwischen zu einer landwirtschaftlich-kulturellen Betrieb umgebaut wurde. In seinem Keller kann man auch heute noch das Fundament eines mittelalterlichen Turms erkennen, der durch Kriegshandlungen zerstört wurde. Wenn Sie der Straße weiter hügelaufwärts folgen, erreichen Sie die von Gaiole kommende Straße, hinter der gleich nach der Passstraße der unmittelbare Aufstieg nach Valdarno beginnt. Rechts können Sie nun die eindrucksvollen Ruinen der Burg von Montegrossi sehen. Sie ist über eine nach rechts abzweigende ungepflasterte Straße erreichbar. Am Anfang der Straße stoßen Sie auf Cancelli; höchstwahrscheinlich ein ehemaliger Vorposten von Montegrossi, der später zu einem Bauernhaus umfunktioniert wurde und aus dem sich ein sehr gut erhaltener hoher Steinturm erhebt.
Von hier aus führt ein aufsteigender Waldweg zur Burg Montegrossi, der unterhalb in ihrem Schatten verläuft. Jahrhunderte lang war sie als Montegrossoli bekannt und wurde erstmals im Jahre 1007 in einem Dokument der Abtei von Passignano erwähnt. Im selben Dokument wird sie auch als „Poggio Rodolfo” bezeichnet, da sie damals noch Abkömmlingen der Familie Ridolfo gehörte, aus der später die Familien Firidolfi und Ricasoli hervorgegangen sind. Nur im Jahre 1102 wird sie jedoch explizit als Burg bezeichnet. Die Firidolfis besaßen die Burg zum Zeitpunkt des Reichsuntergangs, aber bis zum Ende des 12. Jahrhunderts wurde sie nach zwei erfolglosen Versuchen endgültig von den Florentinern besetzt. Danach wurde sie zwar mehrmals von den Feinden der Florentiner eingenommen, z.B. Mitte des 13. Jahrhundert von kaiserlichen Soldaten, 1304 von florentinischen Flüchtlingen und 1378 von den Bewohnern Sienas, aber die feindlichen Übernahmen dauerten jeweils nur kurze Zeit. Heute zeugt ein sehr hohes und mächtiges Gebäude in Form des steinernen Burgfrieds vom Ausmaß des einstigen Burgkomplexes. Es wurde möglicherweise nicht vor dem 13. Jahrhundert errichtet, da die Zugangstür in ein gotisches Gewölbe eingelassen ist. |
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Badia a Coltibuono |
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Gegenüber der Straße, die nach Montegrossi führt, beginnt an der Abzweigung zur Passstraße auf der Hauptstraße eine weitere Straße, auf der man einen wunderschönen Wald durchquert und schließlich nach Badia a Coltibuono gelangt. Offenbar entstand hier zunächst zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert eine von Geremia die Firidolfi entworfene Kapelle zu Ehren von San Lorenzo. Die Lebensbedingungen waren jedoch so hart, dass die Kapelle bis zum Jahre 1037 komplett heruntergekommen und ihre Besitzer total verarmt waren. Ihre Nachfahren beschlossen, die Kapelle zu restaurieren und wandelten sie anschließend in eine Abtei um, die sie für die Vallombrosan-Bewegung öffneten. Diese Bewegung war erst kurze Zeit vorher als Reaktion auf die Korruptionsvorgänge in weiten Teilen der Kirchenhierarchie ins Leben gerufen worden und hatte sich binnen kurzer Zeit stark an Einfluss und Macht gewonnen. 1049 vermachten die Schutzherren der Abtei ihre ersten Stiftungsgelder, mit der diese weitläufige Landgüter erwerben konnte. Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts wuchs der Reichtum der Abtei beständig. Doch bereits im nächsten Jahrhundert begann aufgrund der geänderten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage ihr Niedergang, da es zu ernsthaften Konflikte mit den Familien der Schutzherren gekommen war. Von diesem Zeitpunkt an geriet die Abtei definitiv unter den Einfluss der Stadt Florenz, die die Abtei im Jahre 1239 endgültig übernahm. Das bewahrte sie jedoch nicht von den Folgen des Kriegs und von den finanziellen Abgaben, die sowohl von der Kirche als auch von den Florentinern eingefordert wurden und ihren wirtschaftlichen Niedergang beschleunigten. Durch den zeitweisen Niedergang der Medici-Familie am Ende des 15. Jahrhunderts endete auch die Schutzherrschaft durch die Ricasoli-Familie. Die Ruhe nach der Eroberung von Siena und das Ende des bisherigen Empfehlungsabtsystems leiteten eine neue Zeit des wirtschaftlichen Wohlstands für die Abtei ein, die sich bis zur napoleonischen Unterdrückung der Religionsfreiheit mehr oder weniger gleichmäßig fortsetzte. |
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Brauner Reiseweg | - Pieve di Spaltenna, Vertine, Uliveta, S. Donato in Perano, Vistarenni | Roter Reiseweg | - Tornano, Morelline, Cacchiano, Monte Lodoli | | - Gaiole, Barbischio, Capannelle, Cancelli, Castello di Montegrossi, Badia a Coltibuono | Violetter Reiseweg | - Vertine, Meleto, Rietine, Castagnoli, Starda, Monte Luco della Beraredenga, Montecastelli | Orange Reiseweg | - Campi, San Sano, Monteluco di Lecchi, San Polo in Rosso, Galenda, Le Selve | Blauer Reiseweg | - San Giusto a Rentennano (alle Monache), Lucignano, La Torricella, Castello di Brolio | |
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